Das neue Wahlrecht und die Landfrauenbewegung

Vortrag von Dr. Anke Sawahn am Di. 8.10.2019, 18 Uhr, VHS Hannover Saal in der Reihe „Die Weimarer Republik zwischen Scharz-Rot-Gold und Schwarz-Weiß-Rot.

Als im November 1918 auch den Frauen das Wahlrecht zugestanden wird, äußern sich einige von ihnen recht unterschiedlich: die in Vereinen organisierten Hof- und Grundbesitzerinnen, Bäuerinnen. Das Meinungsspektrum reicht von Ablehnung der Verfassung mit dem demokratischen Wahlrecht bis zur Zustimmung, da Wahlenthaltungen die Gegenpartei stärken könnten. Eine rege Wahlbeteiligung sei „heiligste Pflicht“. Diese Frauen vom Land befürchten durch Sozialismus Chaos und Anarchie. Sie sehen die antirepublikanische, „staatserhaltende“ Deutschnationale Volkspartei (DNVP) als ihre politische Heimat an. Die
Landfrauenvereine nutzen die neuen Rechte für Lobbypolitik. Bis 1933 sammeln sich in der Provinz Hannover 6.000 Mitgliedsfrauen von insgesamt 100.000 Landfrauen im Deutschen Reich.