Sonntag, 24. September 2017, 16 Uhr, Antikriegshaus Sievershausen, Kirchweg 4A, 31275 Lehrte-Sievershausen
Vortrag von Charlotte Wiedemann

Medien übernehmen eine wichtige Rolle in der politischen Bildung der Bevölkerung. Je nachdem wie berichtet wird, werden Themen in bestimmter Weise gedeutet. Auf diese Weise tragen Medien zur Wirklichkeitskonstruktion bei. Beim Thema Krieg und Frieden ist es leider üblich, nach dem Motto „bad news are good news“ der Kriegsberichterstattung gegenüber den Friedensberichten einen viel größeren Raum zuzuweisenund zudem in Feindbildern zu denken. Auch in der Debatte über den Islam können wir ähnliche Strukturen erkennen. Journalismus sollte aber nicht zu Vorurteilen beitragen, sondern den Blick erweitern. Leider sind Vereinfachung, Verzerrung und interkulturelle Vorurteile eher die Regel. Charlotte Wiedemann ist eine erfahrene Auslandsrepor-terin und politische Journalistin. Seit 2004 schreibt sie über islamische Lebenswelten auf verschiedenen Kontinenten, ihre Reportagen und Essays erscheinen u.a. in der ZEiT, in GEO und
Le Monde Diplomatique. Vor Ort untersuchte siedie Folgen des Arabischen Frühlings in Ägypten,
Tunesien und Jemen. Charlotte Wiedemann unterrichtet Journalismus und ist Mitglied im PEN.