Vortrag und Diskussion mit Dr. Markus End im Rahmen der Veranstaltungsreihe 75 Jahre Auschwitz-Erlass, Donnerstag, 25. Januar 2018, 19 Uhr, VHS Hannover, Burgstraße 14.
Deutsche Polizeibehörden haben spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen, antiziganistische Ermittlungsansätze zu etablieren. Von der Einrichtung des sogenannten „Zigeunernachrichtendienstes“ 1899 lassen sich personelle und materielle Verbindungslinien bis in die Bundesrepublik ziehen. Im Nationalsozialismus waren Polizeibehörden maßgeblich an der Organisation des Völkermordes beteiligt. Im Vortrag werden nach einer kurzen historischen und theoretischen Einbettung vielfältige Beispiele gegenwärtiger antiziganistischer polizeilicher Ermittlungsansätze vorgestellt, analytisch eingeordnet und kritisiert.
Dr. Markus End ist Politikwissenschaftler mit den Arbeitsschwerpunkten Theorie und Empirie des Antiziganismus, antiziganismuskritische Bildungsarbeit und vergleichende Vorurteilsforschung.