Das Trauma des verlorenen Weltkriegs: Über das Schweigen der Republikaner und den Totenkult der Deutschnationalen

Vortrag von Dr. Peter Schulze am Dienstag, 10. September 2019, 18 Uhr VHS-Hannover, Saal. Erster Teil der Vortragsreihe „Die Weimarer Republik zwischen Schwarz-Rot-Gold und Schwarz-Weiß-Rot“. Nach 1918 gibt es keinen gesellschaftlichen Konsens über die Erinnerung an die Kriegstoten. Durch den Krieg hervorgerufenes tausendfaches Leiden und Trauergefühle werden politisch instrumentalisiert: Die nationale Rechte empört sich über den ‚Schandfrieden‘, weist die ‚Kriegsschuldlüge‘ zurück und behauptet, der Sieg der deutschen Waffen sei durch Verrat von links sabotiert worden. Die republikanische Linke wehrt sich gegen die ‚Dolchstoßlegende‘, führt aber keine Auseinandersetzun um die Ursachen des Weltkriegs.
Die öffentliche Weltkriegserinnerung bleibt der politischen Rechten überlassen. Ihre Aufmärsche und Appelle sind Teil der Mobilisierung gegen die Weimarer Demokratie.