Vortrag mit Prof. Dr. Maria Fritsche am Mittwoch, 15 Juni 2022 19 Uhr ver.di-Höfe/Rotation im Rahmen der Vortragsreihe zur Ausstellung »WAS DAMALS RECHT WAR …« SOLDATEN UND ZIVILISTEN VOR GERICHTEN DER WEHRMACHT vom 9. Mai bis 30. Juni 2022 Freizeitheim Linden.
Mit dem Angriff der Wehrmacht auf Norwegen am 9. April 1940 trat auch die Wehrmachtjustiz in Aktion. Sie übernahm die Verfolgung von Straftaten der Zivilbevölkerung und sorgte für die innere Disziplin. Unter anderem sollte sie sicherstellen, dass deutsche Soldaten nicht durch Diebstähle oder Übergriffe den Ruf Deutschlands beschädigten, war es doch das Ziel des NS-Regimes, die als »rassisch ebenbürtig« eingestufte norwegische Bevölkerung für eine gemeinsame nationalsozialistische
Zukunft zu gewinnen. Das Bemühen, die norwegische Bevölkerung zu gewinnen, steht im Widerspruch zur Härte, mit der die deutschen Besatzer widerständige Handlungen verfolgten. Maria Fritsche wird in ihrem Vortrag anhand von Fallbeispielen die bislang kaum erforschte Rolle der Wehrmachtsjustiz im besetzten Norwegen beleuchten.
Maria Fritsche ist Professorin für moderne internationale Geschichte an der Universität in Trondheim, Norwegen, und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Wehrmachtjustiz und der Verfolgung ungehorsamer Soldaten.