Die Mitgliederversammlung des Vereins des Netzwerks beschloss eine Resolution zur „aktuellen Lage um die Gestaltung des Bückebergs bei Hameln“ als Erinnerungsort an die „Reichserntedankfeste“ der Jahre 1933 bis 1938.
„Seit vielen Jahren wird darum gerungen, den Bückeberg bei Hameln zu einem Ort der angemessenen Information über die dort zu Zeiten der NS-Diktatur stattfindenden „Reichserntedankfeste“ umzugestalten. Heute eine weitgehend landwirtschaftlich nicht genutzte Wiese, diente der künstlich bearbeitete Berghang an der Weser ab 1933 Hitler und Goebbels sowie ihren Getreuen vom Reichsnährstand mit Reichsbauernführer Darré an der Spitze dazu, blut- und bodengeschwängerte Propaganda massenhaft in die NS-Volksgemeinschaft zu tragen. Hunderttausende Volksgenossinnen und Volksgenossen, darunter auch viele aus den Dörfern der heutigen Region Hannover, wurden von diesen jährlichen Aufzügen und Selbstdarstellungen in den Bann gezogen.
An diese neben den Reichsparteitagen in Nürnberg größten Massenkundgebungen für Hitler und seine Politik im Deutschland der Jahre 1933 bis 1938 soll eine Stätte der Information über Propaganda und Volksverführung am authentischen Ort entstehen. Auf Initiative des Vereins für regionale Kultur- und Zeitgeschichte wurde mit Unterstützung der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, des Landkreises, der Gemeinde Emmerthal, des Landes-amtes für Denkmalpflege und des Landes Niedersachsen in einem Wettbewerb ein gelungenes Gestaltungskonzept erarbeitet.
Doch seit Jahren formiert sich in Teilen der Bevölkerung in anliegenden Gemeinden massiver Widerstand gegen die Realisierung dieses Vorhabens. Den Wortführern geht es unter Zuhilfenahme finanzieller Bedenken darum, diesen wichtigen Ort nazistischer Hetze und ideologischer Kriegsvorbereitung aus dem Gedächtnis zu verbannen. Diese Art der „Entsorgung“ von NS-Vergangenheit kennen wir von Gegnern unserer Erinnerungsarbeit zur Genüge.
Die Mitgliederversammlung des Netzwerkes Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover ruft dazu auf die Pläne zum baldigen Bau der Erinnerungsstätte zu unterstützen und fordert alle Bürgerinnen und Bürger der Umgebung des Bückebergs auf sich, einer Politik des Verdrängens entgegenzustellen und den Prozess der Realisierung dieses Lernortes zu unterstützen.
Die Resolution als pdf: Resolution Netzwerk MV Bückeberg