Alexander Kayser

»Kayser ist ein gut befähigter, erheblich über dem Durchschnitt stehender Richter. […] Als stellvertretender Leiter der Referendararbeitsgemeinschaft beim Landgericht in Osnabrück hat er sich voll bewährt. […] Die Verhandlungsleitung in Strafsachen hat er gewandt und sicher geführt. […] Seine politische Zuverlässigkeit steht ausser Zweifel.«

Celle, den 18. Februar 1941, Der Oberlandesgerichtspräsident, gez. von Garßen

Die obige Beurteilung durch seinen Mentor verhalf Alexander Kayser nur 12 Jahre nach Abschluss seines Juristenexamens im September 1929 in Frankfurt/Main auf die Stelle eines Oberlandesgerichtsrats in Celle ein. Absehbar war diese Karriere unter den schwierigen Bedingungen im Weimar der Weltwirtschaftskrise noch nicht. Über Jahre ist Kayser wie fast alle Nachwuchsjuristen seiner Zeitdurch durch Hilfsstellen in der Justiz materiell unterversorgt.

Doch der am 16. April 1903 in Hannover geborene Kayser wusste sich den neuen Machthabern ab 1933 geschickt anzudienen:
Sein Engagement in der Partei Hitlers öffnet ihm neue berufliche Perspektiven. Mit den Mitgliedschaften

  • Mai 1933: Eintritt in die NSDAP, Mitgliedsnummer: 2 313 635
  • 1933: Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund (NSRB)
  • 1933: SA-Sturmmann im Sturm 4/78
  • 1935: Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV)
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verschafft er sich die Basis, um 1935 Rechtsberater des Kreisamts Osnabrück-Stadt und Kreisamtstellenleiter des NSRB zu werden.

Dort wird er im Oktober 1934 Land- und Amtsgerichtsrat und wechselt, gefördert vom Oberlandesgerichtspräsidenten v. Garßen, im April 1935 ans Landgericht Celle.

Parallel nutzt er die gebotenen Aufstiegsmöglichkeiten in der Wehrmacht. Dort nimmt er im Oktober 1935 seinen Dienst auf und wird er in mehreren längeren Wehrübungsetappen zum Leutnant befördert bis er ab dem 30. August 1939 eine Dienststellung als Kriegsgerichtsrat der Reserve einnimmt. Er bleibt nach Kriegsbeginn in der Etappe, wird im April 1941 Feldgerichtsrat beim Divisionsgericht 12/72 und ist ab Juli beim OKW tätig.

Auf der Grundlage dieser Militärkarriere wird er im Oktober 1941 zum Oberlandesgerichtsrat in Celle befördert. Hier bleibt er bis weit in die Nachkriegszeit, die ihm die Beförderung zum Gerichtspräsidenten beschert.

Dokumentenliste

1. Biografische Daten aus dem Zivilleben (Ausbildung, Tätigkeiten im zivilen Staatsdienst)
2. Biografische Daten der militärischen Laufbahn