Der Ballhofplatz
Falsches Mittelalter
Der Ballhofplatz erscheint heute als ein idyllischer Rest des Mittelalters in Hannover. Dabei ist er viel jünger: Der Platz selber und seine Randbebauung sind ein Ergebnis der nationalsozialistischen Altstadtsanierung vor dem Zweiten Weltkrieg.
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Der Maschsee
Beliebtester Ort Hannovers
Jogger, Wassersportler, Inline-Scater: Der Maschsee ist wahrscheinlich das beliebteste Naherholungsgebiet der Hannoveraner. Wenigen ist bewusst, dass sein Bau ein Vorzeigeprojekt der Nazis war.
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Städtische Erinnerungskultur: Broschüren und Flyer
Ehrenfriedhof am Maschsee-Nordufer
Gräber für Opfer aus ganz Europa
Auf diesem Gräberfeld ruhen 386 KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie Kriegsgefangene aus ganz Europa. Unter ihnen sind 154 Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion, die bei einer Massenerschießung am 6. April 1945 – vier Tage vor der Befreiung Hannovers – auf dem Stadtfriedhof Seelhorst ermordet wurden.
Weitere Informationen: Digitaler Stadtrundgang
Kontakt: IG Metall Hannover, Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Städtische Erinnerungskultur: Broschüren und Flyer
Die Stadtmodelle im hannoverschen Rathaus
Vier Stadtmodelle in der Kuppelhalle
Sie zeigen anschaulich die Entwicklung Hannovers von der kleinen welfischen Residenzstadt (1689) zur Industriestadt am Vorabend des Zeiten Weltkriegs (1939), von der durch Bomben fast vollständig zerstörten Innenstadt (1945) bis zum Wiederaufbau als „autogerechte Stadt“ (2012).
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Kontakt: Städtische Erinnerungskultur
Aegidienkirche: Ein Mahnmal gegen den Krieg
Kirche des Mittelalters
Die Aegidienkirche wurde Mitte des 14. Jahrhunderts als gotische Hallenkirche errichtet. Sie ist neben Marktkirche und Kreuzkirche eine der drei Kirchen der Hannoverschen Altstadt.
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Strassenumbenennungen: „Adolf-Hitler-Straße“
Politische Straßennamen
Im Zuge der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurden in Hannover ebenso wie in anderen Städten des Deutschen Reiches eine Reihe von Straßen und Plätzen aus politischen Gründen umbenannt. Nicht nur Prachtstraßen wie die heutige Bahnhofstraße, sondern auch abgelegene Seiten- und Querstraßen fielen der Umbenennungswut zum Opfer.
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Klagesmarkt: Versammlungsplatz der hannoverschen Arbeiterbewegung
Lange Tradition als Markt und Versammlungsplatz
Nur wenige Meter von der Redaktion und Druckerei der sozialdemokratischen Zeitung „Volkswillen“ im Gewerkschaftshaus entfernt und mit dem Parteihaus der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD am Klagesmarkt 21, diente der Platz traditionell für Kundgebungen und als Startpunkt für Aufmärsche der Arbeiterbewegung.
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Kontakt: DGB Region Niedersachsen-Mitte
Städtische Erinnerungskultur: Informations- und Erinnerungstafeln
Oberfinanzpräsidium Hannover
Ausplünderung durch Schreibtischtäter
Politischer Terror und bürokratisches Handeln ergänzten sich. Ordnungs – und Finanzbehörden gehörten dabei zu den besonders wirksamen Instrumenten staatlicher Unterdrückung gegenüber „Gemeinschaftsfremden“.
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Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Ort der Moderne
Hannover war in den 1920er Jahren eine moderne Industriestadt – und im allgemeinen Kunstgeschmack gleichzeitig „stocksteife Provinz“ (Sophie Küpper-Lissitzky). Gleichwohl bestanden mit der Kestner-Gesellschaft, der Landesgalerie unter Alexander Dorner und der Künstlergruppe die abstrakten hannover mit Kurt Schwitters einige Inseln der Avantgarde. Dieser Aufbruch wurde nach 1933 erstickt.
Weitere Informationen: Digitaler Stadtrundgang
Stadtfriedhof Seelhorst
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kam es auf dem Friedhof zu einem Endphaseverbrechen. Am 6. April 1945 trieben Angehörige der Gestapo-Dienststelle Ahlem vorwiegend sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter auf den Seelhorster Friedhof und töteten 154 Menschen. Am 2. Mai 1945 wurden „belastete Nazis“ von der US-Armee gezwungen, das Massengrab auszuheben, bei dem 526 Leichen entdeckt wurden. 386 wurden in einem Trauerzug zum Maschsee gefahren und am Nordufer bestattet.
Weitere Informationen:
Wikipedia Landeshauptstadt Hannover
Technische Hochschule Hannover und die Verfolgung Theodor Lessings
Ein Schloss wird Universität
Das Hauptgebäude der heutigen Leibniz Universität sieht nicht nur aus wie ein Schloss, es wurde als Welfenschloss gebaut. Nur hörte das Königsreich Hannover nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen im Jahr 1866 auf zu existieren. Hannover wurde zur preußischen Provinzhauptstadt. Kurz darauf zog die Technische Hochschule in das leer stehende Gebäude ein.
Weitere Informationen:
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Leibniz Universität Hannover: Aufarbeitung der NS-Zeit
Kreuzstraße: Kneipe der SA
Ausgangspunkte des Terrors
Während des Aufstiegs der nationalsozialistischen Partei hatten sich in der ausgehenden Weimarer Republik „Sturmlokale“ oder „Verkehrslokale“ gegründet.
Weitere Informationen:
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Die Mellini-Affaire
Boulevard-Theater im Stadtzentrum
In der Kavalleriestraße (heute Kurt-Schumacher-Straße) befand sich gegenüber der Einmündung der Odeonstraße das Mellini-Theater. Es handelte sich dabei um ein Varieté- Theater oder Boulevard-Theater.
Weitere Informationen:
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Lange Laube: „Straße der SA“ mit benachbarter Gauleitung
Politische Umbenennungen
Viele Straßen Hannovers wurden nach 1933 nach prominenten Persönlichkeiten des Nationalsozialismus oder zu Ehren von Parteiorganisationen umbenannt. Die Bahnhofstraße wurde zur „Adolf-Hitler-Straße“, der Platz vor der Stadthalle zum „Hermann-Göring-Platz“ – und die Lange Laube zur „Straße der SA“.
Weitere Informationen:
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Wikipedia-Eintrag: Hartmann Lauterbacher