Gerhard Szogs

»Er hat sich in das Wehrrecht schnell und sicher eingearbeitet und sich umfassende Fachkenntnisse angeeignet. […] Seine Urteile sind gut durchdacht, richtig aufgebaut und zutreffend und überzeugend begründet. […] Er bietet die unbedingte Gewähr dafür und hat seit dem 30. Januar 1933 bewiesen, dass er jederzeit rückhaltlos für den nationalsozialistischen Staat eintritt und ihn wirksam vertritt.«

Aus der Beurteilung des Oberstkriegsgerichtsrats des Dienstaufsichtsbezirks 3 vom 26. Juni 1939

Als soldatischer Wehrmachtrichter ab 1939 immer an der Front

Gerhard Szogs wurde am 8. Juli 1908 in Königsberg geboren, absolvierte nach dem Abitur 1927 das Jurastudium in München und Königsberg. Er war verheiratet und hatte eine Tochter. Ausweislich einer amtlichen Befragung vom Juni 1939 und eigener Aussage war er nicht Mitglied der NSDAP, sondern seit 1.7.1933 im NS Rechtswahrerbund, seit 31.1.1936 im NSKK und von Januar 1936 bis Januar 1938 Mitglied der SA.
Noch während seiner juristischen Ausbildung (1. Staatsprüfung November 1930, 2. Staatsprüfung August 1934) zog es ihn zur Armee. Er absolvierte insgesamt eine Dienstzeit in Reichswehr und Wehrmacht von 13 Jahren, 2 Monaten und 15 Tagen.

    • Februar 1931 erste Wehrübungen mit Beförderungen zum Feldwebel und schließlich Leutnant der Reserve. In dieser Zeit war er juristischer Referent beim Kommissar für die Osthilfe in Königsberg.
    • 1.8.1937 aus dem Reichsjustizdienst beurlaubt und am selben Tag in den höheren Heeresjustizdienst übernommen, wo er nach 1 Jahr Probezeit mit Wirkung zum 1.10.1938 zum Heeresrichter ernannt wird.
    • Ab August 1938 in verschiedenen Verwendungen Qualifizierung für den „höheren Heeresdienst“ beim Gericht der 3. Division
    • 27. September 1939: Ernennung zum Kriegsgerichtsrat, danach aktiv in der Feldkommandantur 530 beim „Polenfeldzug“ und als Besatzer im Generalgouvernement.
    • Ab 1940 zuerst Fliegender Armeerichter der 1. Armee, mit dem Überfall auf Frankreich dort bis Juni 1941 als Fliegender Armeerichter der 9. Armee tätig.
    • Von Anfang an beim Überfall auf die Sowjetunion weiter als fliegender Armeerichte der 9. Armee aktiv.
    • Ab 1. Mai 1944 aktiver Offizier im Truppensonderdienst (Heeresrichter)
    • Juni 1944 Beförderung zum Oberstabsrichter

Dokumentenliste

1. Einstellungsurkunde
2. Biografischer Fragebogen
3. Befähigungsbericht Juni 1939
4. Einsetzung in Frankreich 1939
5. Versetzung in die erste Armee Januar 1940
6. Freistellung zur Kampftruppe 1940
7. Verleihung Dienstgradabzeichen
8. Beurteilung August 1942
9. Beurteilung Juni 1942
10. Beurteilung Ende 1942
11. Oberstabsrichter Oktober 1944
12. Lebens- und Berufdaten